Die Geschichte des Haus Buntspecht

Es war einmal vor langer Zeit im tiefsten Mittelalter, so um das Jahr 976,
da schenkte der Kölner Erzbischof Warinius dem ehrwürdigen Andreasstift zu Köln das
Rittergut Stockum. Das Rittergut Stockum bestand aus einem Hofesverband, zu dem auch der Hof gehörte, auf dem sich Haus Buntspecht heute befindet.

Eine wechselhafte Feudalgeschichte hat das Besitztum hinter sich:
Das Andreasstift zu Köln verlieh den Besitztum im Jahre 1272 an den Ritter Johann von Neheim, und im Jahre 1494 wurden die Grafen von Plettenberg zu Lehnhausen Herren des Gutes.
Über diese Zeiten ist wenig überliefert. Im alten Pfarrarchiv von Stockum, dessen Aufzeichnungen
bis Anfang 1600 zurückreichen, finden sich wechselhafte Angaben: Nach den Wirren der Pest und des 30jährigen Krieges wird der Hof (Hoevelmann) als wüstbezeichnet (1652).

Die eigentliche Familiengeschichte beginnt mit Jakobus Schulte Illingheim, dessen Sohn Johann Theodor im Jahre 1784 den Besitztum in Stockum vom Grafen von Plettenberg pachtet und im Jahre 1810 endgültig kauft. Er nimmt somit erstmals den Namen Schulte gt. Hoevelmann an, woraus später Huermann wird.

Johann Theodor war ein mutiger Mann: Überliefert ist, dass er 1805, als das Dorf von französischen Truppen drangsaliert wird, sich unter Lebensgefahr dafür einsetzt, dass ein französischer Offizier eine erpresste Geldsumme zum Besten der Gemeinde wieder hergab. Auch in den darauf folgenden Jahren spielte der Hof eine wichtige Rolle: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde hier das jährliche Schützenfest abgehalten.

Und noch eine wichtige Einrichtung war auf dem Hof vorhanden: Der kleinen jüdischen Gemeinde der Umgebung wurde ein Gebetsraum zur Verfügung gestellt.

Die Anfänge des Fremdenverkehrs liegen in den 30er Jahren. Aus dem nahen Ruhrgebiet kamen Bombenflüchtlinge, die in den 50er Jahren als Touristen wiederkamen.

In den 90er Jahren wurde das Haus dann in ein Seminar- und Gruppenhaus umgewandelt.